Samstag, 8. November 2014

Geburtstagstorte von der geilen Backfee gewünscht...oder....mein erster "Ruffle Cake"

Es ist schon lustig, was man für Nachrichten auf´s Handy bekommt...die gehen an mit so Worten wie "Hallöchen du geile Backfee...." 
ähh...ja, alles klar... 
Peinlich wird´s dann erst, wenn der Sohnemann (der ja wahnsinnig gerne liest) in dem Moment in Besitz besagten Handys ist und laut vorliest was gerade eintrudelt. :-)

Oder Tage später, die 5-jährige Tochter fragt für wen der Kuchen ist und auf meine Antwort "Für Sonja" dann kommt "Die, die dir geile Backfee geschrieben hat?"

Die Kosmetikerin / das Beautybunny meines Vertrauens wünscht sich zu Ihrem Geburtstag also einen Kuchen von mir.
Auf meine Frage, was sich die gnädige Frau vorstellt, bekam ich folgendes als Antwort:
"Was gaaaanz kitschiges, furchtiges mit Fondant. Und die Torte ist erst dann schön & kitschig genug, wenn du der Meinung bist das es total übertrieben ist" 

Gut, so viel zu den Vorgaben die ich hatte. :-)
Und ich muss sagen, das Ergebnis ist der HAMMER - schon mal vorne weg!

Da ich schon immer mal einen "Ruffle Cake" machen wollte, war das also die ideale Gelegenheit. 
Bei einem Ruffle Cake, ist der Fondant (kann aber auch Buttercreme sein) außen in Lagen rundherum. Schaut ein wenig aus wie ein Kleid mit vielen Schichten oder ein Tü-Tü!



Gezaubert hab ich einen Guinness-Schokoladenkuchen (gefunden bei Eat and Feast) mit schwarzer Johannisbeermarmelade und Frischkäse-Frosting.
Außen ist der Kuchen weiß & bunt & kitschig & süß & ein Traum für Mädchen und innen, innen hat er eine ganz dunkle & schwarze Seele!

Hier das Rezept von dem Kuchen:

250 ml Guinness
250 g Butter
80 g reiner Kakao
400 g brauner Rohrzucker
2 Eier
140 ml Buttermilch
280 g Mehl
2 TL Natron
1/2 TL Backpulver
1 Vanille Schote bzw. 1 TL Vanillearoma


Backofen auf 160° Umluft vorheizen.

Eine 20er Backform mit Backpapier auslegen.
Mehl mit Backpulver und Natron mischen.
Buttermilch mit Ei verquirlen.
Guinness mit Butter in einem Topf bei niedriger Hitze schmelzen.
Wenn der Butter geschmolzen ist, Topf vom Herd nehmen und nacheinander Kakao, Zucker und Vanille in das Biergemisch rühren.
Buttermilch/Ei/Mischung nochmal aufrühren und ebenfalls hinzugeben.
Nach und nach, jetzt die Flüssigkeit in die vorbereitete Mehlmischung geben und alles ordentlich verrühren. Der Teig ist ziemlich flüssig - muss aber so sein.
Dann den Teig in die Backform geben und alles circa 50-60 Minuten in den Backofen auf maximal den mittleren Rost!
Bitte die Stäbchenprobe nicht vergessen - jeder Ofen backt anders.

Das Backen des Kuchen war total easy....
Weitaus schwieriger war die Beschaffung des Guinness-Bieres bei uns! Da gibt´s Unmengen von Bier zu kaufen, aber ich fand kein Guinness....
Zum Glück ist der Göttergatten dann endlich in einem Supermarkt fündig geworden. Männer haben wohl einen besseren Riecher für so was....
Jetzt hab ich davon ein paar Flaschen rum stehen und muss sagen "mir schmeckt das nicht" aber im Kuchen drin, ist es schon super lecker!

Dann hab ich das Frosting samt Marmelade auf dem geschnittenen Kuchen verteilt....gab ein schönes Bild ab.
Das viele neugierig gemacht hat....

Und das übrige Frosting, dass noch am Deckel klebte, hat sich auch großer Beliebtheit erfreut...
Keine Sorge, dass ist nicht meine übliche Art die Küchenutensilien zu reinigen - aber danach wäre es super sauber gewesen! :-)

Ich muss sagen, der Tipp von Anna, den Kuchen erst einmal einzustreichen, dann 30 Minuten zu kühlen und anschließend die zweite Schicht aufzutragen ist super! So geht es wirklich besser. Vielen Dank.
Das war nur die erste Schicht....

Überzogen hab ich ihn dieses Mal nicht mit normalem Rollfondant, sondern mit einer Zucker Dekormasse von Günthart. Von der Konsistenz her, erinnert es eher an Marzipan. Hat sich aber wunderbar rollen und über den Kuchen decken lassen. 
Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass es besser ist als der Fondant. Es ist nirgends gerissen, ich konnte es total gut ziehen und es hat sicher super an den Kuchen geschmiegt.
Aber das muss wohl jeder für sich selbst probieren. Ich kann nur sagen "GEILE SCHEISSE"... :-)

Als nächstes ging es daran die einzelnen Fondantstreifen zurecht zu rollen (hab ich dieses Mal mit einer Nudelmaschine gemacht -super!), die Streifen an der einen Seite etwas zu wellen und an den Kuchen zu zaubern...



Ein wenig Zuckerkleber, ein wenig zurecht zupfen und so gehts von oben nach unten rundherum um den ganzen Kuchen.



Zum Schluss, damit es RICHTIG kitschig wird, kamen natürlich noch Blümchen und Schmetterlinge aus Zucker darauf.





Und so sieht das gute Stück von innen aus

Ich bin so was von stolz auf den Kuchen, das kann ich euch gar nicht sagen!
Am liebsten würde ich laut schreien "SEHT IHN EUCH ALLE AN! MEIN MÄDCHEN-KUCHEN-TRAUM!" 
Und nachdem Guinness drin ist, bestimmt auch der Traum vieler Männer!

Es hat alles geklappt! Nix ging schief oder so!
Es sei denn, das Geburtstagskind schreibt jetzt "Schön war er schon, aber geschmeckt hat er mir nicht", dass wäre dann der Super-Gau....aber ich hoffe, dass dies nicht der Fall sein wird....
 
Nachtrag: Das Geburtstagskind betitelte den Kuchen mit der Überschrift: Wie tötet man einen Diabetiker?
Er war sau lecker, wurde als "Kunst" bezeichnet (Gott, ich bin sooo stolz auf ihn) und er ist - in den Augen des Beautybunnys - der schönste Kuchen der Welt.
Auch wenn ein Stück ungefähr so sättigend ist wie Schweinebraten samt Knödel. ;-)













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